Zeitenwende in der arabischen Welt – Gestaltungspotenziale der Vereinten Nationen

Gemeinsame Tagung mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing vom 26. bis 28. Oktober 2012

Vom Atlantik bis zum Indischen Ozean wird die arabische Welt seit dem Jahreswechsel 2010/11 von einer Welle des Protests erschüttert. Jugendliche bilden eine Speerspitze des Protests, angetrieben durch eine extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit von durchschnittlich 30 Prozent. Auf der Suche nach neuen Ordnungen, die den Menschen Freiheit, Selbstverwirklichung, kulturelle Eigenständigkeit und soziale Gerechtigkeit ermöglichen sollen, werden die bestehenden, zumeist autokratischen und ineffizienten Autoritäten fundamental in Frage gestellt und wurden zum Teil bereits gestürzt.

Noch stehen wir am Anfang einer Entwicklung, die sich sicherlich über eine Generation hinziehen wird. Das Beispiel Syrien zeigt auf, wie komplex die Problem- und Interessenlagen in diesem geostrategisch sensiblen Raum sind und wie gewaltsam ein solcher Transformationsprozess verlaufen kann. Werden sich säkulare, dem Westen verbundene Kräfte durchsetzen? Werden religiös fundierte Parteien den Erwartungen der Mehrheit gerecht werden und wie werden sie sich außenpolitisch positionieren? Oder werden linke, sozialrevolutionäre Bewegungen Auftrieb erhalten? Auch ist offen, ob und inwieweit der dschihadistische Terrorismus von den Entwicklungen profitieren wird.

Unser Seminar, welches wir gemeinsam mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing durchführen, beleuchtet Hintergründe und Ursachen der Proteste, analysiert die derzeitigen Ereignisse und zieht Folgerungen für die künftigen Entwicklungen der arabischen Staaten und ihre Beziehungen zur internationalen Staatengemeinschaft.