Ungelöste Regionalkonflikte 2022: Zentralasien und Afghanistan
Kooperationsseminar mit der Akademie für Politische Bildung Tutzing (Webinar)
Afghanistan: UNICEF versorgt die Zarghuna Girls School mit Lehrmaterial, bildet Lehrpersonal weiter und unterstützt bei der Instandhaltung der technischen Infrastruktur. Die Schule hat über 2.600 Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und 20 Jahren. (UN Photo/Eskinder Debebe)
Datum: 18.3.2022 (nachmittags) bis 19.3.2022 (vormittags)
Ungelöste Regionalkonflikte gefährden die politische Stabilität und die öffentliche Sicherheit in Krisengebieten. Sie bedrohen sowohl die lokale, als auch die benachbarte Bevölkerung und behindern wirtschaftliche Entwicklung. Verschiedene externe und interne Akteure und Faktoren tragen in unterschiedlicher Konstellation zur Eskalation oder Befriedung von Konflikten bei. Internationale und regionale Organisationen scheinen nur sehr begrenzte Steuerungsinstrumente zu haben.
Die Einhegung sicherheits- und wirtschaftspolitischer Konflikte ist eine komplexe Herausforderung. Die Vereinten Nationen sind die zentrale Organisation, um Maßnahmen zur Wahrung von Frieden und Sicherung von Stabilität zu ermöglichen.
Wir laden Sie ein, mit unseren Expertinnen und Experten online über Afghanistan und Zentralasien mit Schwerpunkt Kasachstan zu diskutieren. Das detaillierte Programm und der Anmeldungslink werden in Kürze veröffentlicht.
Unterstützung der Winter ELSA Law School Munich on International Disputes

Dr. Ekkehard Griep bei seiner Einführungsvorlesung über Entwicklung, Stand und Zukunftsaussichten von internationalem Peacekeeping
Mit drei Referenten aus den Reihen der DGVN und einem finanziellen Beitrag unterstützte der Landesverband Bayern der DGVN als Kooperationspartner die Winter ELSA Law School Munich on International Disputes, die vom 13. bis 20. Februar 2022 in Präsenz stattfand.
In der Eröffnungsvorlesung würdigte der stellvertretende DGVN-Bundesvorsitzende Dr. Ekkehard Griep den Beitrag der VN-Friedenssicherung bei internationalen Konflikten. Dr. Martin Pabst (Vorsitzender des DGVN-Landesverbands Bayern) beleuchtete den Westsahara-Konflikt und seine Lösungsoptionen. Peter Schumann (Präsidiumsmitglied der DGVN) befasste sich mit der Frage, ob die diversen VN-Friedensmissionen im Sudan und Südsudan erfolgreich waren.
In weiteren Vorträgen, Diskussionen und Jessup-Moot-Simulationen wurden u.a. die Rolle internationaler Gerichtshöfe und Tribunale in einem sich verändernden Umfeld aufgezeigt sowie der Nordkorea-Nuklearkonflikt, der Krim-, Nahost- und Syrien-Konflikt sowie die Lage der Uiguren in Xinjiang (Volksrepublik China) behandelt.
The European Law Students‘ Association (ELSA) ist die weltgrößte Jurastudentenvereinigung und bietet Studenten, Referendaren und jungen Juristen die Möglichkeit, sich zu engagieren und weiterzubilden. ELSA-Deutschland e.V. ist der Dachverband von 43 selbst organisierten Fakultätsgruppen.
Für die von studentischen Mitgliedern organisierte Winter ELSA Law School Munich on International Disputes wurden aus über 200 weltweiten Bewerbungen 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Ländern ausgewählt. Soziale und kulturelle Aktivitäten runden die akademischen Programmpunkte ab.
Offizielles Side-Event zum Thema "Jugend, Frieden & Sicherheit" auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2022

Eskalierende Krise im Libanon, kein Ende des Kriegs in Syrien
Online-Gespräch mit Said Arnaout (Verein Dar Assalam)
Überkonfessionelle Proteste in Tyros (Libanon) gegen Korruption am 22. Oktober 2019 (RomanDeckert, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)
Seit 2011 wird der Libanon vom Krieg in Syrien in Mitleidenschaft gezogen. Das Land nahm ca. 1,5 Mio. syrische Flüchtlinge auf – bei einer heutigen Gesamtbevölkerung von 6,8 Mio. Menschen. Die eng mit Syrien verknüpfte Wirtschaft wurde stark geschädigt. Nun zeigen sich auch die Auswirkungen jahrzehntelanger Korruption, Vetternwirtschaft und Reformunwilligkeit der Eliten. Die verheerende Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 mit 150 Toten, Tausenden Verletzten, 300.000 Obdachlosen und Milliarden Euro Sachschaden beschleunigte den Niedergang.
Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2019 um 6,7%, 2020 sogar um 20,3%. Wegen des Wertverfalls des libanesischen Pfundes finden kaum noch Importe von lebenswichtigen Dingen wie Kraftstoffen, Medikamenten etc. statt, im Land können sie nur sehr wenige noch bezahlen. Da der Staat Rechnungen bei Energieversorgern nicht mehr begleichen kann, gehören langdauernde Stromsperren zum Alltag. Auf den Straßen kommt es immer häufiger zu Protesten und Konfrontationen mit Sicherheitskräften. Es mehren sich auch gewalttätige Zusammenstöße zwischen den politischen Lagern, die Parallelen zu den Bürgerkriegsjahren 1975-1990 heraufbeschwören. Junge, gut ausgebildete Libanesen setzen sich ins Ausland ab.
In einem Online-Gespräch mit dem teils in Deutschland, teils im Libanon lebenden Said Arnaout werden wir über die schwierige Lage vor Ort sprechen und über die Situation in Syrien, wo der Bürgerkrieg in einigen Regionen andauert. Der Sozialpädagoge und Hochschuldozent leitet die Begegnungsstätte Dar Assalam in Wardaniyeh bei Sidon, die wir zwei Mal bei Studienreisen besuchten. Soeben ist er von einer weiteren Hilfsaktion seiner „Nothilfe Beirut“ zurückgekehrt und kann aus erster Hand berichten.