Saudi-Arabien – Problemstaat oder Partner des Westens?

Vortrag von Sebastian Sons, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) in Berlin

Termin: Mi., 25. April, 19.30 Uhr

Ort: Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft e.V., Amalienstraße 38, München, (U-Bahn-Haltestelle Universität, Linien U3/U6)

Foto: Najamuddin Shahwani (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)

Mit seiner forschen Außenpolitik und seiner ultrakonservativ-wahabitischen Staatsordnung und Mission stößt das Königreich Saudi-Arabien auf zunehmende Kritik im Westen. Zunehmend verschärft die Regierung den regionalen Konflikt mit der schiitischen Islamischen Republik Iran, und in der Auswahl ihrer regionalen Partner (darunter islamistische Milizen) ist sie nicht zimperlich.

Andererseits lassen der neue König Salman bin Abd al-Asis Al Saud und sein dynamischer Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud mit dem weitreichenden Reformprojekt „Vision 2030“ aufhorchen. Internationale Beraterfirmen wie McKinsey und Boston Consulting Group wurden engagiert, um eine grundlegende Reform des Wirtschaftssystems voranzubringen. Der staatliche Ölkonzern Aramco soll teilprivatisiert werden, um neue Einnahmequellen und Arbeitsplätze für die Bevölkerung außerhalb der Ölindustrie zu schaffen. Auch hochrangige Prinzen und Politiker werden nicht von Antikorruptionsmaßnahmen verschont. Saudische Frauen erhalten größere gesellschaftliche Freiheiten, dürfen nun ohne Vormund studieren und arbeiten, Fußballspiele besuchen sowie ein Automobil steuern. Waren bislang keine Konzerte zugelassen, soll nun ein mit 65 Mio. USD bezuschusstes landesweites Kultur- und Unterhaltungsprogramm organisiert werden, in der Hauptstadt Riad wird sogar ein Opernhaus errichtet. Auch will sich das bislang verschlossene Königreich nach außen öffnen und erstmals Touristenvisa vergeben. An einem rund 200 Kilometer langen Küstenabschnitt am Roten Meer zwischen Al-Wadsch und Umludsch werden Luxushotels, Häfen und Flugplätze entstehen.

Der Islamwissenschaftler, Historiker und Politikwissenschaftler Sebastian Sons, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) in Berlin und Verfasser des aktuellen Buches „Auf Sand gebaut: Saudi-Arabien - Ein problematischer Verbündeter“, wird uns die rasanten Entwicklungen in dem Golfkönigreich in einem Vortrag erläutern, Perspektiven und Risiken aufzeigen und im Anschluss zur Diskussion zur Verfügung stehen.

Wir weisen darauf hin, dass bei der Veranstaltung ggf. Bild- und Tonaufnahmen ohne Herausstellung einzelner Personen zur Berichterstattung bzw. Bewerbung unserer Aktivitäten auf unserer Webseite, in unseren Informationsmaterialien und den sozialen Medien gefertigt werden. Mit der Teilnahme erklären die Besucher ihr Einverständnis mit Bild- und Tonaufnahmen zum genannten Zweck.