Bosnien und Herzegowina 2015

Studienreise des Landesverbandes Bayern der DGVN nach Bosnien und Herzegowina

Die Studienreise 2015 des Landesverbandes Bayern der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) führte in Kooperation mit den DGVN-Landesverbänden Nordrhein-Westfalen und Hessen vom 27.09.-03.10.2015 in die Bundesrepublik Bosnien und Herzegowina. Schwerpunkt war die Hauptstadt Sarajewo, es erfolgten jedoch auch Ausflüge nach Mostar (kroatisch-muslimischer Teilstaat) und Banja Luka (serbischer Teilstaat Republika Srpska).

Die Unabhängigkeitserklärung der jugoslawischen Teilrepublik Bosnien-Herze-gowina am 5. März 1992 löste einen dreijährigen Krieg aus, der mindestens 100.000 Tote und Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene forderte. In der vom UNO-Sicherheitsrat proklamierten Schutzzone Srebrenica ermordeten bosnisch-serbische Einheiten im Juli 1995 an die 8.000 Muslime. Auf nachdrückliche Initiative der USA wurden die Kriegsparteien im Dezember 1995 zur Unter-zeichnung des Dayton-Abkommens gebracht. Dessen Bestimmungen bilden bis heute die Grundlage der Staatsordnung der Bundesrepublik Bosnien und Herzegowina.

Seit 1995 überwacht gemäß Resolution 1031 des VN-Sicherheitsrates ein Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina die Umsetzung der zivilen Aspekte des Dayton-Abkommens. In Nachfolge der NATO-Schutztruppe SFOR schafft seit 2004 die EU-Mission Operation Althea ein sicheres Umfeld für die Umsetzung des Dayton-Abkommens und beteiligt sich an der Ausbildung bosnisch-herzegowinischer Streitkräfte. Ein ziviler EU-Sonderbeauftragter unterstützt die Durchführung des Dayton-Abkommens und den Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess. Vor Ort sind auch zwölf VN-Nebenorgane und –Sonderorganisationen tätig.

Quelle: Wikimedia Commons

 

20 Jahre nach Abschluss des Dayton-Abkommens wird zunehmend gefragt, ob die Ordnung angesichts einer fortdauernden faktischen Spaltung des Landes, verbreiteten politischen Stillstands und schlechter Wirtschaftsdaten noch zeitgemäß ist und welche staatsrechtlichen Reformen zukunftsweisend sein könnten. Dies war Thema unserer Studienreise.

Programm

Mo., 28.09.2015 Sarajewo

09.00-10.45 Uhr
Konrad-Adenauer-Stiftung, Gespräch mit Dr. Karsten Dümmel, Leiter
 
15.30-16.30 Uhr
EUFOR, Camp Butmir, Republika Srpska, Gespräch mit Mihaela Osorio, PhD,
Political Advisor to EUSR / Chief EU Political Advisor to COMEUFOR
 
17.00-18.00 Uhr
Gespräch mit S.E. Dr. Valentin Inzko, Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina
 

Di., 29.09.2015 Tagestour Banja Luka, Republika Srpska

08.30-12.45 Uhr
Abfahrt Bus nach Banja Luka
 
13.30-14.15 Uhr
Hotel Bosna, Gespräch mit Tanja Topic, Friedrich-Ebert-Stiftung
 
14.15-15.15 Uhr
Hotel Bosna, Gespräch mit Botschafterin Ulrike Hartmann, Head of OHR Banja Luka
 
15.15-16.45 Uhr
Stadtführung
 
16.45-20.45 Uhr
Rückfahrt Bus nach Sarajewo

Mi., 30.09.2015 Sarajewo

10.00-11.30 Uhr
Deutsche Botschaft, Präsentation und Diskussion
 
12.30-13.30 Uhr
Balkan Investigative Reporting Network BiH (BIRN), Mirna Buljugić, Acting Director
 
14.00-15.30 Uhr
Interreligiöser Rat von BiH (Medjureligijsko Vijece), Generalsekretär Igor Kozemjakin
 
15.30-17.00 Uhr
Geführter Stadtrundgang Innenstadt Sarajewo mit Elvis Čehajić
 
 

Do., 01.10.2015 Tagestour Blagaj / Mostar, Föderation Bosnien und Herzegowina

08.00-10.15 Uhr
Abfahrt Bus nach Blagaj
 
10.45-12.15 Uhr
Rundgang Blagaj, Rundgang Derwisch-Kloster, Mittagessen
 
12.15-12.45 Uhr
Bustransfer Blagaj - Mostar
 
12.45-13.45 Uhr
Gespräch mit Vernes Voloder, Project Manager, Nansen Dialogue Center Mostar
 
13.45-14.45 Uhr
Gespräch mit  Marko-Antonio Brkić, Hercegovina-Universität
 
14.45-16.00 Uhr
Geführter Stadtrundgang Mostar
 
16.30-19.00 Uhr
Rückfahrt Bus nach Sarajewo

Fr., 02.10.2015 Sarajewo

09.30-11.00 Uhr
Professor Dr. Sead Turcalo, University of Sarajevo, Faculty of Political Sciences
 
12.00-14.00 Uhr
UNDP, UNHCR, UNICEF - Präsentationen und Meinungsaustausch mit Repräsentanten
 
19.00-20.00 Uhr
Abschlußbesprechung und gemeinsames Abendessen