Wie können die Vereinten Nationen zur Stabilisierung von Afrikas jüngstem Staat beitragen?

Vortrags- und Diskussionsveranstaltung: Südsudan – vom Hoffnungsträger zum Sorgenkind

„Mitte Februar erklärten die Regierung und die Vereinten Nationen im nördlichen Bundesstaat Unity eine Hungersnot. 100.000 Südsudanesen sind davon betroffen.“

Mo., 13.03.2017, 20.00 Uhr, Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft e.V. (IBZ München), Amalienstr. 38, 80799 München

Begrüßung:Ulrike Renner-Helfmann, Vorstandsvorsitzende der DGVN, Landesverband Bayern e. V.

Referenten:Marina Peter (Brot für die Welt, Beraterin für Horn von Afrika und Ostafrika)

Peter Schumann (Dozent an der Universität Konstanz und ehemaliger politischer Direktor der UN-Mission im Sudan)

Moderation:Dr. Martin Pabst, stellv. Vorsitzender der DGVN, Landesverband Bayern e.V.

Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1956 war der Südsudan im Staatenverband des Sudans marginalisiert. Widerstandsbewegungen führten jahrzehntelang Krieg gegen die Dominanz von Khartum. Das Umfassende Friedensabkommen von 2005 eröffnete die Möglichkeit der demokratischen Selbstbestimmung, und beim Referendum vom Januar 2011 sprachen sich an die 99 Prozent der Südsudanesen für die Unabhängigkeit aus. Am 9. Juli dieses Jahres wurde die Gründung eines eigenständigen Staates mit großer Euphorie gefeiert.

Doch ist der Südsudan von massiven Kriegsschäden, erheblicher Unterentwicklung, fortdauerndem Streit mit dem Nachbarstaat Sudan sowie machtpolitischen Rivalitäten und ethnisch-kulturellen Ressentiments gekennzeichnet. Am 15. Dezember 2013 brachen innerhalb des regierenden Sudan People’s Liberation Movement / Army (SPLM/A) Kämpfe zwischen Anhängern des Staatspräsidenten Salva Kiir Mayardit und des von ihm zuvor entlassenen Vizepräsidenten Riek Machar aus. Sie eskalierten zum erbitterten Bürgerkrieg. Dabei kam es zu massiven Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen, Vertreibungen und Zerstörungen. Erst nach Androhung von VN-Sicherheitsratssanktionen unterzeichneten die Konfliktparteien im August 2015 ein Friedensabkommen, doch flammen immer wieder Auseinandersetzungen auf.

Die Vereinten Nationen haben den Friedensprozess durch Blauhelmmissionen begleitet und sind bis heute mit der United Nations Mission in the Republic of South Sudan (UNMISS) aktiv. VN-Programme wie die Weltentwicklungsorganisation, der Hohe Flüchtlingskommissar oder das Welternährungsprogramm suchen zur Entwicklung beizutragen und in Not geratene Menschen zu betreuen.

Zu fragen ist, wie die VN zur Lösung der Krise im Südsudan beitragen können. Als Vortragende und Diskutanten sind zwei ausgewiesene Experten eingeladen: Marina Peter (Brot für die Welt, Beraterin für Horn von Afrika und Ostafrika) und Peter Schumann (Dozent an der Universität Konstanz und ehemaliger politischer Direktor der UN-Mission im Sudan). Nach Impulsreferaten und einer Podiumsdiskussion soll die Veranstaltung in eine Aussprache zwischen Publikum und Experten münden.

Wir würden uns freuen, Sie bei dieser interessanten Veranstaltung sowie dem sich anschließenden Empfang begrüßen zu können.